Donnerstag, 27. November 2008

Noch mehr Stimmen zum Jugendforum am 22.11.

Milli "fand's cool, dass die Wichtigkeit von Gebet (für Arme, Politiker, usw.) betont wurde bei uns im Workshop "Christen in politischer Verantwortung" und fand's ermutigend nochmal zu hören, dass auch eine Minderheit der Bevölkerung (z.B. 5%), die öffentliche Meinung stark beeinflussen kann, wenn sie diese in der Öffentlichkeit beharrlich vertritt.
Die meisten Leute finden Micha Themen interessant, aber was danach kommt ist fraglich...
"

Und Jano schreibt:

"Humane Schule und Leistungsgesellschaft"
Unter diesem Titel stand unser Workshop, der von Gunther Hatzsch (SPD) angeboten wurde. Es sollte kein Vortrag, sondern eine Diskussion werden. Also gab Herr Hatzsch eine kurze Einleitung in das Thema. Er erklärte sein Interesse am Thema Schule und erzählte von dem finnischen Schulsystem - sein persönlicher Favorit.

Es gab Diskussionspotenzial. Die meisten in der Gruppe waren Lehramtsstudenten und hatten somit einen direkten Bezug zum Thema. Ohne Herr Hatzschs "jetzt-du-dann-du"-Ordnung wäre es wahrscheinlich eine wirklich spannende und ebenso hitzige Diskussion geworden. So waren alle ein bisschen gebremst.
Trotzdem wurde es sehr interessant. Wir diskutierten viel über die Wichtigkeit einer gesunden Familie und wie diese - wenn nicht vorhanden - durch die Schule kompensiert werden kann. Sabine Ball erzählte davon, wie sie mit ihrem Projekt Stoffwechsel
(www.stoffwechsel.com) versucht, Menschen und Familien wiederherzustellen. Danach ging es eine Weile "nur" um soziale Themen, bis Herr Hatzsch wieder auf die Politik lenkte. Erneut erzählte er uns vom finnischen System, diesmal in allen Einzelheiten. Scheinbar ist dort alles perfekt.

Irgendwann schafften wir es dann, Herr Hatzschs Schwärmerei zu unterbrechen. Er brauchte uns ja eigentlich nicht von Finnland zu überzeugen, wir waren alle der Meinung, dass das dortige System besser funktioniert. Aber was können wir jetzt konkret ändern? Tatsächlich waren wir uns in einigen Punkten alle einig:

1. Die Unterteilung in Gymnasium und co. halten wir nicht für gut.
2. Verbeamtung muss aufgehoben werden. Es muss wie in der freien Wirtschaft Konkurrenz um die Arbeitsplätze geben.
3. Statt Kindergelderhöhung sollten z.B. Stifte und Hefte von der Schule gestellt werden.
4. Die Integration von schwierigen Kindern (ADS, Behinderungen) muss verbessert werden. Auch mithilfe des Sozialarbeiters, den jede Schule haben sollte.

Ein Zitat aus dem Vortrag von Ministerpräsident Stanislaw Tillich möchte ich noch erwähnen. Er sagte dies sei unsere Aufgabe als Gesellschaft:
"Solidarität mit denen üben, die sich nicht selbst helfen können."

Das hat so ein verrückter Prediger vor knapp 2000 Jahren schon mal so ähnlich gesagt: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" - so klang es damals und so herausfordernd ist es noch heute. In der Schule und überall sonst.


Hoffentlich hast du nun einen Eindruck von den Themen des Samstags und vielleicht Lust, nächstes auch dabei zu sein.

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